Professorin für Elementarbildung, PH Weingarten

Warum setzen Sie sich für die Kinder-Uni ein?
Ich möchte die Kinder gern für Themen der frühkindlichen Bildung begeistern, die doch so nah an ihrer eigenen Lebenswelt sind.

Woher kommen Sie? Und wie leben Sie?
Ich komme ursprünglich aus dem Erzgebirge, habe dann in Bamberg studiert und dort geforscht bevor ich an die PH Weingarten gekommen bin. Bei uns geht es oft wild zu: mit drei Töchtern und einem Kater ist immer viel los.

Warum interessieren Sie sich gerade für Ihr Fach/Thema?
Mich hat schon sehr lange die Frage nach der sozialen Ungleichheit in der Gesellschaft beschäftigt und ich bin davon überzeugt, dass frühkindliche Bildung ein wichtiges Puzzleteil darstellt, diese Ungleichheit abzumildern. Daher ist es für mich besonders spannend zu erforschen, wie Kinder denken, wie sich Wissen anbahnt und umstrukturiert und wie wir diese Prozesse als Erwachsene – sei es als Eltern oder Fachkräfte – effektiv unterstützen können.

War es schwer so viel zu lernen?
Wenn man für ein Thema brennt, ist das lernen nicht sehr schwer.  
Schwer ist es eher, alles was man weiß, anderen dann wieder zugänglich zu machen, z.B. in Form eines Buches oder eines Vortrages, da die Zeit leider oft so knapp ist.

Was war Ihre spannendste Entdeckung?
Dass die Qualität des Kindergartens auch noch Jahre später, nämlich wenn die Kinder 12 Jahre alt waren, bedeutsam war für ihre Leistungen in Mathematik. Kinder, die einen Kindergarten mit anregenderen Lernumgebungen besucht hatten, zeigten bessere mathematische Leistungen im frühen Jugendalter.

Was möchten Sie gern noch herausfinden?
Wie sich die Nutzung digitaler Medien auf die kindliche Entwicklung auswirkt und welche Potentiale in den digitalen Medien stecken, um die Qualität der Lernumgebung in Kita, Schulkindbetreuung und Elternhaus zu verbessern.

Kann Wissen gefährlich werden?
Gefährlich ist Halb-Wissen, Nicht-Wissen und falsches Wissen. Wissen hilft uns die Welt zu verstehen, Dinge einordnen zu können und Entscheidungen auf Grundlage gesicherter Erkenntnisse zu treffen. Um wahre von falschen Aussagen unterscheiden zu können, benötigen wir ein Netzwerk von Wissen und eine gute Vorstellung darüber, wie das Wissen gewonnen wurde und ob wir der Quelle vertrauen können.